Samstag, 27. Juni 2020

Erzbistum Bamberg: Siebenschläferkapelle bei Stegaurach

Siebenschläferkapelle bei Stegaurach
Stegaurach, von Otto II. an Heinrich den Zänker, den Vater Kaiser Heinrich des Heiligen geschenkt, birgt neben seiner Pfarrkirche eine besondere Merkwürdigkeit: die Siebenschläferkapelle am Ufer der Aurach.  Bereits ab 1661 als Holzkapelle nachweisbar, zeigt die heutige steinerne Kapelle an der Giebelfassade ein Relief der hl. Siebenschläfer mit der Jahreszahl 1696. Dieses Patronat der Siebenschläfer ist in der Erzdiözese Bamberg einmalig, und außer einem weiteren Patronat im altbayerischen Raum kennt man landesweit keine Kirche, die den Siebenschläfern geweiht ist. Wohl aber hat sich Mohammed mit dem Schicksal dieser sieben jungen Männer befasst und sie in der 18. Sure Al-Kahf (die Höhle) des Korans ausführlich als Vorbild dargestellt. Nach der Legende handelt es sich um sieben christliche Jünger aus Ephesus, die mit ihrem Hund vor der Verfolgung des Kaiser Decius in eine Höhle flüchteten und dort ohne Unterbrechungen viele Jahre schliefen. Als sie erwachten und einer von ihnen das Brot einkaufen wollte, kannte niemand mehr die Münzen der jungen Männer, worauf das Schicksal der sieben bekannt wurde. Alsbald starben die Jünglinge und ihr im Koran Al-Rakim genannter Hund. Ihre Namen werden mit Malchus, Martinianus, Maximilianus, Johannes, Serapion, Dionysius, Konstantinus angegeben.  







Warum dieses seltene Patronat gewählt wurde, ist nicht bekannt, möglicherweise kam die Verehrung dieser hl. sieben Jünglinge durch Kreuzzugteilnehmer oder Pilger aus dem Hl. Land nach Franken.  Nach der Sage handelt es sich bei der Kapelle um die Stiftung eines Fuhrmannes, der mit Wagen und Zugtieren im Sumpfe zu versinken drohte. In der Todesgefahr gelobte der Fuhrmann, im Falle seiner Rettung eine Kapelle erbauen zu lassen.

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