Samstag, 9. September 2023

In Erinnerung an Alexander Wladimirowitsch Men

 


Alexander Wladimirowitsch Men (russisch Александр Владимирович Мень, wiss. Transliteration Aleksandr Vladimirovič Men; * 20. Januar 1935 in Moskau; † 9. September 1990 in Semchos, heute zu Sergijew PossadRussland) war ein russisch-orthodoxer Religionsphilosoph und Priester. Er zählt zu den führenden russisch-orthodoxen Theologen des 20. Jahrhunderts. https://www.heiligenlexikon.de/BiographienA/Alexander_Men.html

Aleksandr Wladimirowitsch Men (1935–1990) war russisch-orthodoxer Erzpriester in Russland. Der Humanist und Brückenbauer zwischen den Kulturen und Weltreligionen hat zehn Bücher veröffentlicht; sie mussten im Ausland gedruckt werden und waren vor der Wende in Russland verboten. Er lebte dreißig Jahre lang als Priester auf dem Land unter ständiger Beobachtung des KGB, mit Hausdurchsuchungen und Vorladungen schikaniert sie ihn. 1990 wurde Aleksandr Men auf dem Weg zum Sonntagsgottesdienst in seiner Pfarrkirche ermordet. Der Mord ist bis heute nicht aufgeklärt, doch ist es bekannt, dass er Nationalisten und Antisemiten im Staat verhasst war. Sie beschuldigten ihn der »inneren Zersetzung« der russisch-orthodoxen Kirche, weil er die gemeinsamen Wurzeln von Christentum und Judentum betonte und die gemeinsamen Werte der unterschiedlichen Religionen hervorhob. Für viele Zeitgenossen, die dem Sowjetsystem kritisch gegenüberstanden, wurde er zum Hoffnungsträger und spirituellen Pendant zu dem Bürgerrechtler Andrej Sacharow. https://www.maria-laach.de/te-deum-heute/

Leben

Er wurde als Sohn eines jüdischen Textilingenieurs und einer orthodoxen Mutter geboren. Bereits als Kleinkind wurde er getauft. Er ging auf die 554. Schule für Jungen in Moskau. In der Schulzeit las er die Werke von Johannes ChrysostomosBasileus dem GroßenAugustinus und Feofan Satwornik, sowie die Philokalie. Autodidaktisch lernte er den Stoff eines russisch-orthodoxen Priesterseminars.

Er studierte Biologie am Institut für Pelzwaren in Balaschicha und später in Irkutsk. Privat studierte er Theologie und Philosophie. Ihn interessierten Baruch de SpinozaRené Descartes und Gottfried Wilhelm Leibniz aber auch die orthodoxen Theologen Pawel FlorenskiAlexei ChomjakowNikolai Berdjajew und Sergei Bulgakow.

In Irkutsk kam er in Kontakt mit dem Theologiestudenten und späteren Dissidenten Gleb Jakunin. 1958 relegierte ihn das Institut für Pelzwaren, weil er mehrfach ohne Erlaubnis in der Kirchenverwaltung gearbeitet hatte. Im gleichen Jahr wurde er in Moskau zum orthodoxen Diakon, wenige Monate später zum Priester geweiht und nahm ein Studium am Geistlichen Seminar in Leningrad auf. 1964 wechselte er an die Geistliche Akademie in Moskau, wo er 1968 mit einer Dissertation zum Thema Monotheismus und vorchristliche Religionen promovierte.

Men veröffentlichte zehn Bücher, die unter Pseudonym als Tamisdat in russischer Sprache im Ausland verlegt wurden und als verbotene Literatur in die Sowjetunion zurückkehrten. Zu den wichtigsten gehören die fundamentaltheologische Reihe Auf der Suche nach dem Weg, der Wahrheit und dem Leben (russisch W poiskach Puti, Istiny i Schisni, 1970–1983), eine Einführung in das Christentum Der Menschensohn (russisch Syn Tschelowetscheski, 1969) und eine Abhandlung zur Entstehung und Entwicklung orthodoxer Feste, Sakrament, Wort und Bild (russisch Tainstwo, Slowo i Obras, 1980).

Seine Auffassung, dass Menschen ohne Gott verloren seien, machte ihn zum Hoffnungsträger systemoppositioneller Kreise, die eine dem Sozialismus entgegengesetzte Lebensphilosophie suchten. In den 1970er und 1980er Jahren leitete Men die Gemeinde in Tarassowka bei Moskau und betätigte sich aktiv als Missionar. Er übte Einfluss unter Jugendlichen und in der wissenschaftlichen Intelligenz aus. In seiner Dorfkirche taufte er in einer spektakulären Aktion mehrere tausend Menschen. Er gab die Zeitschrift Welt der Bibel (russisch Mir Biblii) heraus, gründete 1989 in Moskau eine Freie Orthodoxe Universität, setzte sich für die Ökumene ein.

Men wurde seit den 1960er Jahren vom KGB überwacht. Der Geheimdienst durchsuchte mehrfach seine Wohnung und lud ihn zu Vernehmungen vor. Nach der Wende in der Sowjetunion trat er mehrfach im Fernsehen auf, gewann große Popularität, wurde jedoch von Nationalisten und Antisemiten wegen seiner jüdischen Herkunft und ökumenischen Auffassungen angefeindet.

Am 9. September 1990 wurde er in Semchos bei Sergijew Possad frühmorgens auf dem Weg zur Kirche von einem Attentäter mit einem Beil erschlagen. Die Regierung setzte eine Untersuchungskommission ein. Ergebnisse wurden nicht vorgelegt. Der Vorsitzende der Kommission wurde ebenfalls getötet.

Mittwoch, 6. September 2023

Papst und das große Russland

 


Nachdem Papst Franziskus durch eine Äußerung über das „große Russland“ in der Ukraine Empörung hervorgerufen hatte, hat das Oberhaupt der katholischen Kirche seine Aussage relativiert. „Ich sprach vom großen Russland nicht im geographischen Sinn, sondern kulturell“, sagte Franziskus am Montagnachmittag auf dem Rückflug von seiner Reise in die Mongolei. Außerdem habe er bei seinen Äußerungen nicht an den Imperialismus gedacht – vielmehr an das „sehr schöne“ Erbe Russlands, etwa die Literatur und die Musik.

 https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/nach-ukrainischer-emp%C3%B6rung-papst-relativiert-russland-aussage/ar-AA1ghH09

Sonntag, 3. September 2023

Pastor Craven Engel und die Don Bosco-Salesianer in Kapstadts im Kampf gegen Gang-Gewalt in Südafrika | Von Thomas Kruchem

 

Eine Chance für die, die durch's Raster gefallen sind: Ein Pastor in Kapstadts Armenviertel Hanover Park hat ein „Reha-Zentrum“ für Gang-Kriminelle aufgebaut. © Deutschlandradio / Thomas Kruchem

Die Reportage

Höllenaussteiger
Kampf gegen Gang-Gewalt in Südafrika
Von Thomas Kruchem

 https://www.deutschlandfunkkultur.de/hoellenaussteiger-kampf-gegen-gang-gewalt-in-suedafrika-dlf-kultur-fabfb447-100.html

Kapstadts Armenviertel Hanover Park ist geprägt von Arbeitslosigkeit, desolaten Familienverhältnissen, Sucht und Gewalt. Verzweifelte Jugendliche schließen sich kriminellen Gangs an, deren Schießereien alljährlich hunderte Todesopfer fordern. Die Polizei tut fast nichts, dafür die christliche Zivilgesellschaft: Die Initiative Ceasefire des Pastors Craven Engel arbeitet dabei auch mit Gangsterbossen zusammen und hat die Zahl der Morde in Hanover Park drastisch reduziert, etliche Gang-Aussteiger resozialisiert. Die Don Bosco-Salesianer Kapstadts bieten derweil hunderten junger Menschen eine Schul- und Berufsausbildung. Thomas Kruchem hat beide Initiativen besucht.

 https://www.deutschlandfunk.de/static/timeshiftplayer/#drk

Weiß Blau Bayern und die JVA _ gar nicht christlich und gerecht

  quer vom 14.11.2024 Misshandlung im Gefängnis? Vorwürfe gegen Bayerns Justiz Ein Beitrag von:  Bärbel Bielek, Judith Zacher  https://www....