Sonntag, 28. Februar 2021

Engelmar Unzeitig

 

geboren als Hubert Unzeitig (* 1. März 1911 in Greifendorf bei Zwittau, Schönhengstgau; † 2. März 1945 im KZ Dachau), war ein deutscher katholischer Priester, Bekenner und Märtyrer in der Zeit des Nationalsozialismus. Am 24. September 2016 wurde er in Würzburg seliggesprochen.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hubert Unzeitig arbeitete nach der Volksschule auf dem elterlichen Bauernhof in Greifendorf; sein Vater war im Ersten Weltkrieg 1916 in russischer Kriegsgefangenschaft an Typhus gestorben, die Mutter musste die sechs Halbwaisen fortan allein großziehen. Da Unzeitig Missionar werden wollte, schloss er sich im Alter von 17 Jahren der Gemeinschaft der Mariannhiller Missionare in Reimlingen bei Nördlingen an und erhielt den Ordensnamen Engelmar. Als Spätberufener holte er 1934 das Abitur nach und studierte anschließend Theologie und Philosophie in Würzburg. 1939 wurde er zum Priester geweiht, am 15. August 1939 feierte er Primiz in seinem Heimatort Greifendorf. Der Beginn des Zweiten Weltkriegs verhinderte, dass er seine Sehnsucht erfüllen konnte, in die Mission zu gehen. Stattdessen arbeitete P. Engelmar zunächst im Ordenshaus in Riedegg (Oberösterreich), wo er unter anderem französische Kriegsgefangene betreute.[1] Ab Oktober 1940 war er Seelsorger in Glöckelberg bei Krummau im Böhmerwald.

Gegen die Verfolgung der Juden protestierte er sowohl im Religionsunterricht als auch von der Kanzel. Anfang 1941 wurde P. Engelmar wegen „tückischer Äußerungen und Verteidigung der Juden“ angezeigt und am 21. April von der Gestapo verhaftet. Ohne Gerichtsverhandlung wurde er nach sechs Wochen Untersuchungshaft in Linz an der Donau am 8. Juni 1941 in das Konzentrationslager Dachau gebracht; dort war er im Pfarrerblock inhaftiert. Als im November 1944 eine Flecktyphusepidemie ausbrach, meldete sich P. Engelmar freiwillig zur Pflege der Kranken. Hunderten Sterbenden, darunter vielen Russen, spendete er die Sterbesakramente. Andere Häftlinge rettete er vor dem Hungertod, indem er ihnen sein Essen gab.[2] Schließlich starb er selbst am Flecktyphus.[3] Von Mithäftlingen und Überlebenden wurde er als „Engel von Dachau“ und „Maximilian Kolbe der Deutschen“ bezeichnet. So sagte beispielsweise P. Clemente Pereira SJ über ihn: "Ich nehme das Wort 'Heiliger' nicht gern in den Mund. Bei Pater Unzeitig ist es am richtigen Platz. Er war ein Heiliger!"[4]

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